Das Projekt KI:connect.nrw adressiert die wachsenden Herausforderungen, die die Bereitstellung und Nutzung generativer KI-Modelle für Hochschulen in Nordrhein-Westfalen darstellen. Seit der Einführung von ChatGPT im November 2022 und den darauffolgenden Diskussionen über die Auswirkungen von KI auf Forschung, Lehre und Verwaltung ist der Bedarf an leistungsstarken KI-Lösungen deutlich gestiegen. Hochschulen stehen allerdings vor erheblichen Herausforderungen bei der Beschaffung kommerzieller KI-Dienste, insbesondere aufgrund komplexer Datenschutzherausforderungen. KI:connect.nrw zielt darauf ab, einen zentralen, skalierbaren und kosteneffizienten Zugang zu kommerziellen KI-Diensten für alle Hochschulen in NRW zu schaffen.
Genese des Projekts
Das Land NRW hat früh erkannt, dass die rechtlichen, budgetären, technischen, didaktischen und strategischen Fragestellungen im Umgang mit generativen KI-Diensten an allen Hochschulen in NRW weitgehend identisch sind. Die im Rahmen der Projekte KI:edu.nrw und KI:edu.nrw 2 begonnene Vernetzung wurde in der Sitzung der Landesrektorenkonferenz (LRK) am 29. Januar 2024 weiter vertieft. Auf dem KI-Vernetzungstreffen NRW am 17. April 2024 haben Vertreter:innen aus über 30 Hochschulen des Landes die Notwendigkeit und den Wunsch betont, das Thema KI in NRW gemeinsam anzugehen.
Das Konzept zur Bereitstellung Generativer KI-Dienste in NRW entstand dann in einer Arbeitsgruppe unter Mitarbeit von:
- Prof. Dr. Manfred Bayer (TU Dortmund / DH.nrw)
- Martin Bovermann (Ruhr-Universität Bochum / Moodle.nrw)
- Prof. Dr. Jörg Frochte (Hochschule Bochum)
- Jonas Leschke (Ruhr-Universität Bochum / KI:edu.nrw)
- Prof. Dr. Martin Mauve (HHU Düsseldorf / KI:edu.nrw)
- PD Dr. Malte Persike (RWTH Aachen / KI:edu.nrw)
- Dr. Peter Salden (Ruhr-Universität Bochum / KI:edu.nrw)
- Prof. Dr. Marco Winzker (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg)
Aus diesem Konzept ist ein Verbund von KI-Projekten entstanden, der durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) gefördert wird:
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KI:connect.nrw: Das Projekt hat am 01. Juli 2024 seine Arbeit aufgenommen und läuft bis zum 30. September 2026.
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OpenSource-KI.nrw: Das Projekt hat am 01. Mai 2024 begonnen und wird bis Ende 2025 den Aufbau einer vollständigen Infrastruktur eines Open-Source-Large Language Models (LLM) erproben.
Beide Projekte ergänzen sich komplementär und zielen auf die flexible, effiziente und nachhaltige Bereitstellung sowohl kommerzieller als auch Open Source-basierter KI-Dienste für die Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Erwartete Projektergebnisse von KI:connect.nrw
Landeszentrale Bereitstellung. Das Projekt unterstützt die zentrale Bereitstellung auf Basis eines NRW-weiten Betriebskonzeptesum die langfristige Nutzung und Wartung der KI-Dienste sicherzustellen. Die Ermöglichung einer lokalen Installation mithilfe einer Open Source Distribution schafft zusätzliche Flexibilität für die Hochschulen.
Komfortable UI. Das Projekt wird zunächst eine allgemeine webbasierte Benutzeroberfläche entwickeln, die einen komfortablen und nahtlosen Zugriff auf verschiedene KI-Dienste ermöglicht.
Mulitple KI-Dienste. Neben ChatGPT sollen weitere kommerzielle KI-Dienste und zusätzlich auch Open Source integriert, zwischen denen mit einem Klick hin- und hergeschaltet werden kann.
Erhöhung der Faktentreue. Es werden Technologien wie Retrieval Augmented Generation (RAG) erprobt und implementiert, um die Faktentreue bei den enthaltenen KI-Diensten zu erhöhen.
Kostenkontrolle. Es werden Module zur präzisen Kostenkontrolle und -zurechnung implementiert, um die finanziellen Aufwendungen für die Nutzung der KI-Dienste transparent und effizient zu verwalten.
Einheitliche Programmierschnittstelle. Eine für mehrere KI-Dienste ausgelegte Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API) soll die einfache und konsistente Nutzung der Dienste auch außerhalb der Weboberfläche ermöglichen und deren Integration in bestehende Systeme erleichtern.
Rechtsklärungen. Um eine reibungslose Beschaffung und Bereitstellung zu gewährleisten, wird das Projekt rechtliche Rahmenbedingungen klären und Beschaffungsprozesse optimieren.
Landesweiter Support. Zur effizienten Betreuung der Hochschulen wird ein effektives Supportsystem einschließlich Helpdesk eingerichtet.